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Interview mit Karen Ridley, Mitglied des Flüchtlingsbetreungsteams

F: Wie sind Sie zum Flüchtlingsbetreuungsteam der Martin Luther Kirche gekommen? Was hat Sie bewogen, dort ehrenamtlich mitzuarbeiten?

A: Im Herbst 2015, als die Situation in Syrien eskalierte, las ich, dass die kanadische Regierung sich verpflichtet hatte, 25 000 syrische Flüchtlinge in Kanada aufzunehmen. Ich wollte etwas bewirken und mit meiner Zeit und meinen Kenntnissen diesen Familien dabei helfen, sich in Kanada zu Hause zu fühlen. Als pensionierte Schulleiterin mit viel Unterrichtserfahrung wollte ich Familien dabei unterstützen, ihr Englisch zu verbessern, damit sie sich schneller in Kanada integrieren können. Ich hatte davon gehört, dass die Martin Luther Kirche syrische Familien sponsert; also rief ich Iris an – und so begann alles!

F: Gibt es einen besonderen Moment, in dem Sie fest-stellen konnten, wie bereichernd es ist, ehrenamtlich tätig zu sein?

A: Das Flüchtlingsbetreuungsteam hieß im Dezember 2015 eine Familie willkommen – Salwa, Gemsund ihre Tochter Mary. Mary konnte schon ganz gut Englisch, aber ihre Eltern nicht. In den ersten paar Monaten verließ Salwa nicht gerne das Haus, weil sie kein Englisch konnte. Nach einigen Monaten Englischunterrichts bei mir ging sie aber unbefan­gener aus dem Haus. Eines Tages schaffte sie es sogar, beim Einkaufen zu handeln, indem sie einen Satz anwandte, den ich ihr beigebracht hatte: „Nein danke, das ist zu teuer!“. Sie war stolz, dass sie imstande war, das Gewünschte zu einem niedrigeren Preis zu kaufen.

F: Können Sie uns ein bisschen mehr über die jetzige Arbeit des Flüchtlingsbetreuungsteams verraten?

A: Vor einigen Wochen trafen Greg, der Vorsitzende des Flüchtlingsbetreuungsteams, und ich uns mit einer Nachba­rin, die versucht, ihre Mutter, ihren Vater und ihren Bruder aus Syrien nach Kanada zu bringen. Greg und ich helfen ihr momentan mit dem Antrag auf Flüchtlings-Sponsoring. Die örtlichen Kirchengemeinden – MLK und Wesley Mimico United zum Beispiel – haben uns mit ihren Spenden an den Flüchtlings-Fonds sehr unterstützt.

F: Haben Sie Tipps oder Ratschläge für die, die sich gerne in dieses Projekt einbringen möchten?

A: Die ehrenamtliche Mitarbeit im Flüchtlingsbetreu­ungsteam ist sehr bereichernd. Wir sind alle Freunde dieser wundervollen Familien geworden, die wir willkommen ge­heißen haben. Die Dringlichkeit der Unterstützung syrischer Flüchtlinge hat im Vergleich zu den letzten Jahren in diesem Jahr etwas abgenommen, doch das Team arbeitet momentan an zwei weiteren Anträgen für Flüchtlingspatenschaften. Wir treffen uns einmal im Monat jeweils am dritten Donnerstag um 19.30 Uhr in der MLK. Jeder, der mitarbeiten oder mehr über das Team erfahren möchte, kann mit Greg unter refugeesupport@martinluther.ca Kontakt aufnehmen.

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