Bibelstunden zum Markus Evangelium gehen weiter bis Sommer
Last updated on Februar 16th, 2018
Die Bibelstunden finden normalerweise um 13.30 Uhr auf deutsch und um 19.30 Uhr auf englisch statt, 14-tägig bis Sommer. Nächste Termine sind: 5. Mai, 26. Mai (statt den 19. Mai), 2. Juni, und 16. Juni.
Im neuen Jahr führen wir die Bibelstunden fort, 14-tägig immer Dienstags, bis Sommer.
Bitte bringen Sie nach Möglichkeit eine Bibel mit. Beim ersten Treffen gibt es einen Leseplan mit allen Bibelstellen, die bis zum Sommer besprochen werden. Lesen Sie auch in der Rubrik Theologische Hintergründe die kurze Einführung zum Markus Evangelium unten und im Jan – Feb 2015 Gemeindebrief.
Kontakt: Christian Ceconi, Tel. (416) 567-2487, pastor@martinluther.ca
Theologische Hintergründe: Das Markusevangelium – Der Anfang aller Evangelien
Es begann in Jerusalem
Mitten in der Altstadt von Jerusalem, unweit dem Gästehaus der deutschen Lutherischen Kirche liegt das alte syrisch-orthodoxe Markus-Kloster. Tritt man durch die Pforte und kommt mit den Menschen ins Gespräch, hört man alsbald: „Dies ist der Ort, an dem das Elternhaus des Johannes Markus stand, des Mannes, von dem das zweite Evangelium stammt. In diesem Haus versammelten sich die ersten Christen.“ Auch wenn diese Sicht der Dinge nicht von jedem Historiker geteilt wird, so atmet der Ort doch etwas von der Geschichte der frühen Gemeinde in Jerusalem, zu der der Verfasser des Evangeliums vermutlich gehörte. Er lernte und hörte die Geschichten über Jesus von den ersten Augenzeugen und Aposteln. Seit dem 2. Jahrhundert wurde er mit Johannes Markus aus dem Umfeld des Paulus identifiziert, der an verschiedenen Stellen erwähnt wird (Phlm 24; 2 Tim 4,11; Apg 12,12.25; 15,37.39). Ob diese Verbindung zutreffend ist, bleibt ungewiss. Entstanden ist das Evangelium vermutlich um 70 n. Chr.
Markus – das erste Evangelium
Markus beginnt sein Evangelium mit dem Satz: „Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.“ (Mk 1,1) Dabei bezeichnet das griechische Wort euangelion soviel wie „Gute Nachricht“ oder „Freudenbotschaft“. Genau darum geht es Markus: Er will mit seiner Erzählung Glauben und Freude wecken, will die gute Nachricht von Jesus Christus zu den Menschen bringen. Es ist also mehr und anders als eine Biografie oder ein Bericht. So schafft Markus eine neue Art von Erzählung, und begründet ein neues literarisches Format, das Evangelium.
Aber nicht nur das Neue ist ihm wichtig. Er verbindet sein Evangelium mit dem Alten Testament, mit den alten Propheten. Auf den Einleitungssatz folgen Zitate aus Maleachi und Jesaja: „Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bereiten soll.“ „Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige eben!“ (Maleachi 3,1; Jesaja 40,3).
Beginn einer neuen Ära
Indem er auch von Johannes dem Täufer am Jordan erzählt stellt er eine Verbindung her zum Einzug der Israeliten in das gelobte Land, dem Beginn einer neuen Ära, wie auch jetzt die Ankunft Jesu in der Welt für Markus der Beginn einer neuen Ära ist.
Diese neue Ära steht im Zeichen Jesu, als dessen Botschafter Markus sich sieht. Er will den Menschen erzählen: „Jesus Christus, der als Mensch mitten unter den Menschen lebte, war Gottes Sohn, in dem das Reich Gottes in die Welt kam. Er ist der Gekreuzigte und Auferstandene. Wir sind eingeladen, ihm nachzufolgen.“ (H. Brantzen, Wer bin ich für Euch?, Freiburg 2006).
Das Lesejahr B, das mit dem ersten Advent begonnen hat, steht im Zeichen des Markusevangeliums. Eine Fortsetzung dieser Einführung folgt im nächsten Gemeindebrief.