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Haben Sie einen Anruf von unserem Corona Care Team bekommen?

Last updated on Mai 1st, 2021

Return Contact Request FormWenn Sie das lesen, brauchen Sie es vielleicht.

Fast dreißig ehrenamtliche Mitarbeiter*innen der Martin-Luther-Kirche rufen Menschen regelmäßig an, um mit ihnen in Verbindung zu bleiben und um Hilfe anzubieten.  Dieses Programm begann April 2020 mit den Isolierungsmaßnahmen, mit denen unsere Regierung die Ausbreitung von COVID-19 abbremsen wollte.  Wenn Sie allein sind und einen Corona Care Caller/Fürsorgeanruf gebrauchen könnten, rufen Sie bitte unser Kirchenbüro an, damit Ihr Name auf die Liste für regelmäßige Anrufe gesetzt wird.

Wenn Sie Essen benötigen, rufen Sie bitte das Rote Kreuz (Red Cross) an unter 1-833-204-9952.  Es werden  Lebensmittelkörbe an Senioren und andere Menschen geliefert, die sie benötigen, weil sie ihre Wohnung nicht verlassen können.

Ich möchte wahre Begebenheiten an Sie weitergeben, die unsere ehrenamtlichen Mitarbeitern erlebt haben, als sie mit Senioren sprachen als Teil ihrer Aufgabe eines Corona-Fürsorgeanrufs.
Das erinnert mich an Vers 10 [sic] des 31. Psalms:
Herr, sei mir gnädig, denn mir ist angst.
Viel Spaß beim Lesen dieser Geschichte.
Viele Grüße von der Martin Luther Kirche
Iris Schweiger, Presidentin, 22. Mai 2020
P.S. Um Feedback zu unserer Leistung zu geben, senden Sie eine E-Mail an churchoffice@martinluther.ca
Um ein Gebet anzufordern oder unserem Gebetskreis beizutreten, senden Sie eine E-Mail an prayers@martinluther.ca

Wo Sich Verganenheit und Gegenwart treffen

Am 29. Mai 2020 erhielten wir eine E-Mail als Antwort auf die Ankündigung unsere Corona Care Telefongespräche.

„Ich bin nicht sicher, wer diese E-Mail zuerst lesen wird, aber ich heiße Chris Eastmure. Ich wurde als Weigelin geboren und bin in Ihrer Kirche aufgewachsen. Ich bekomme Ihre E-Mails regelmäßig und wünschte, ich wäre näher dran, damit ich weiterhin teilnehmen könnte.“
In der E-Mail wurde um Hilfe in Form der Corona Care Telefongespräche für Frau Ursula Pahnke gebeten. Mit großer Freude konnten wir eine Nachricht zurückschicken, dass Frau Pahnke an den Aktivitäten der Martin Luther Kirche teilnimmt. Sie bekommt regelmäßig Radioandachten und Predigten in einer E-Mail oder in Papierform und hatte erst kürzlich den ersten Besuch in einem sicheren Abstand an der Haustür vor ihrer Seniorenresidenz.

Ein lebhafter Austausch begann, bis die folgende E-Mail eintraf. Das Wissen darüber wie tief unsere Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbunden sind, hat mich so bewegt, dass ich alle Beteiligten um Erlaubnis zur Veröffentlichung gebeten habe. Viel Spaß beim Erinnern.

„Guten Morgen Iris
Ich lebe in Sundridge (zwischen Huntsville und North Bay). Ich feiere den Gottesdienst in der Knox Presbyterian Kirche im Ort. Bei der Ankunft haben wir uns nach einer Kirche umgesehen, und in dieser Kirche fühlten wir uns willkommen. Es sind sehr alte Traditionen. Wir singen alte Hymnen und tun Dinge so, wie sie immer getan wurden. Jeder war involviert. Dies gibt uns ein echtes Gefühl, dass Gott gegenwärtig ist.
Ich bleibe mit MLK im Kontakt, weil es in meinem DNA ist. Vielleicht erinnerst du dich an meine Eltern, Olaf und Else Weigelin. MLK war ein Teil meines Lebens. Gottesdienste das ganze Jahr über, Jugendgruppe, Sonntagsschullehrer, Konfirmationskurse jeden Freitag fuer 2 Jahre, Sommer im Camp Lutherlyn, Picknicks im Juni, „Posaunenchor“, Weihnachtskrippenspiele, die Unterstützung meines Vaters und Eugen Pahnke beim Malen der Kindertagesstätte  bei der Errichtung als ich ECE-Studentin war, die Arbeit in der Kindertagesstätte, die Hochzeit in der Kirche, die Buntglasfenster, die mein Vater entworfen hatte, … ich glaube Sie können verstehen was ich meine. Die Martin Luther Gemeinde spielte eine große Rolle in meinem Leben. Solange ich mit MLK in Kontakt bleibe, verbindet es mich mit meiner Vergangenheit und hält mich am Boden der Tatsachen. Natürlich bleibe ich mit Ursel in Kontakt, denn jetzt nachdem Tod meiner Mutter, liegt es in der Verantwortung meiner Generation, mit Freunden der Familie in Kontakt zu bleiben. Es ist nur eine kleine Sache, die ich tun kann, um meiner Mutter zu ehren.
Ich freue mich auf viele weitere E-Mails. Es ist eine Freude zu sehen, was Eure Kirche tut. Besonders gut gefällt mir die Idee der Dinner Church. Wenn diese COVID Zeit endlich vorbei ist, würde ich gerne so etwas in meiner Kirche beginnen. Hoffentlich kann ich eines Tages in Toronto sein, um mit Euch den Gottesdienst zu feiern. Bis dahin, Schwestern in Christus,
Chris“

Wenn Sie Geschichten über Olaf und Else W. haben, senden Sie sie uns diese bitte.

Ostersonnenaufgangs-Gottesdienst

Ollie und ich

HintergrundsgeschichteIm Jahre 2000 rief Ollie den Ostersonnenaufgangs-Gottesdienst ins Leben.  Sie hatte Peggy gebeten, die um 1998 Vorstandsmitglied war, einen Sonnenaufgangsgottesdienst anzufangen. Der damalige Vorstand  und der Pastor sprachen sich dagegen aus, und deshalb versprach Ollie Peggy, sie würden im Jahr 2000 damit beginnen, und wenn sie nur zu zweit wären.  Im ersten Jahr wohnten 12-20 Gläubige dem Gottesdienst bei. Ollie startete 2015 auch die monatlichen Abendmahlsandachten in dem Altenheim Delmanor Retirement Home, die von der Martin-Luther-Kirche geleitet wurden.

Es ist bei mir so üblich, dass ich Ollie immer einen Tag oder so, nachdem wir von unserer jährlichen „Flucht aus dem Winter“ zurückgekehrt sind, besuche. Dieses Jahr hatte ich ein noch größeres Bedürfnis danach, weil ich erfahren hatte, dass Ollie Anfang März zweimal gestürzt war, und dass der zweite Sturz zu einer gebrochenen Hüfte geführt hatte. Deshalb wurde ihr 98. Geburtstag im Runnymede Health Centre begangen, wohin sie für eine Reha-Maßnahme verlegt worden war. Aber die Pandemie änderte alle meine Absichten: Mein Mann und ich mussten uns für 14 Tage isolieren, und alle Krankenhäuser und Seniorenheime begannen, Besuche zu verbieten, bevor wir die Grenze überhaupt überquert hatten.

Das RHC war mit der Benutzung moderner Technologie sehr schnell aktiv und erlaubte vorvereinbarte virtuelle Besuchstermine mit Patienten. So begann ich über mehrere Wochen, Ollie regelmäßig via „FaceTime“ zu sehen. Als der Ostersonntag nahte, begrüßte ich Ollie mit Hasenohren auf dem Kopf, woraufhin sie kicherte (ja, 98jährige kichern!). Dann sprachen wir darüber, dass überall in der Welt die Ostergottesdienste in Isolierung abgehalten wurden. Und ich beendete den „Besuch“ mit dem Singen der ersten und letzten Strophe des Liedes „Jesus Christ is Risen Today“, in das Ollie bei einigen „Alleluias“ mit einstimmte.

Danach, so unglaublich es auch scheint, durfte Ollie am 17. April ins Delmanor zurückkehren. Sie und alle anderen Bewohner müssen in ihren Suiten bleiben, aber ihre Stimme klang merklich beschwingter, als sie wieder in ihrer gewohnten Umgebung war. Mein Plan war es, ihr einen Rosenstrauß als „Willkommen zu Hause“ zu schicken, aber man teilte mir mit, dass Delmanor keine Blumenlieferungen mehr annimmt. Robert und ich ließen uns aber von nichts abschrecken und planten einen Überraschungsbesuch mit einem großen Schild und einem Strauß aus Luftballons. Die Helferinnen im Delmanor sorgten dafür, dass Ollie in ihrem Fenster im 8. Stock saß, so dass wir uns für viele Minuten  zuwinken und Kusshändchen austauschen konnten.

In unserem Telefongespräch heute hat Ollie mich wissen lassen, dass ihr Schmetterlings-Ballon (ein beliebtes Symbol für die Auferstehung) noch immer schwebt …
– Christine

Christine, Gemeinde- und Chormitglied

Alles begann mit einer Tüte Bittersalz [epsom salt].

Schon als junge Frau hatte Hannelore Fußprobleme.  Jetzt, mit über 75, war Fußpflege für sie zu einer notwendigen täglichen Routine geworden.  Hannelore dachte nicht viel über COVID-19 nach.  Sie fühlte sich in ihrem Seniorenheim sicher und gut betreut.  Die Zeitung wurde ihr an die Tür geliefert, sie bekam drei volle Mahlzeiten, und manchmal brachte ihr ein freundlicher Hausmeister eine kleine Extraüberraschung bis in ihr Zimmer.  Morgendliche Gymnastikübungen mit dem Fitnesslehrer fanden auf Abstand im Flur statt, wobei die Senior*innen in ihren Türöffnungen blieben.  Alles hatte seine Ordnung, bis es Hannelore klar wurde, dass ihr in ein oder zwei Tagen das Bittersalz ausgehen würde.  Ihr ganzes Leben war sie unabhängig gewesen, und deshalb war es ihr unangenehm, die Mitarbeiter*innen in ihrem Seniorenheim um Hilfe zu bitten, besonders da diese Tag für Tag keine Mühe scheuten um sicher zu stellen, dass sie und ihre Mitbewohner*innen sicher und gut versorgt waren.  Was tun?
In diesem Augenblick klingelte das Telefon.  Hannelore hob den Hörer ab und hörte, wie eine junge Stimme sich vorstellte und den Grund für ihren Anruf erklärte.  Die Martin Luther Kirche nahm zu allen Mitgliedern und Freunden Kontakt auf. Die Anruferin erzählte Hannelore von all den wundervollen Dingen, die die Kirche tat, um in diesen außergewöhnlichen Zeiten der Corona-Isolierung zu helfen.  Dann fragte die junge Stimme: ,, Gibt es vielleicht etwas, was Sie benötigen?”
Bevor Hannelore nachdenken konnte, hatte sie schon geantwortet: ,,Bittersalz, ich brauche Bittersalz.“
,,Geht in Ordnung,“ sagte die junge Stimme, ,,ich gehe morgen einkaufen und liefere es so um vier in Ihrer Seniorenresidenz ab.“
Zu Hannelores Überraschung lieferte eine Mitarbeiterin der Seniorenresidenz am nächsten Tag kurz nach dem Abendessen eine 2-kg-Tüte Bittersalz ab. Auf der beigefügten Notiz stand:  ,,Ich freue mich darauf, Sie nächste Woche anzurufen! -Brigitta.“
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